Archiv der Kategorie: Schlaf & Liebesplätze

Pink-Pop – nhow zwischen MTV und Universal Music

Das nhow Hotel Berlin (gehört zum spanischen Hotelkonzern NH Hoteles), das im November 2010 seine Türen öffnete, ist nur wenige Gehminuten vom Bahnhof Warschauer Straße, direkt am Spreeufer liegend, entfernt. Früher war hier der Osthafen von Berlin. Dieser von außen eher seelenloser Kasten passt sich gut, Klotz an Klotz, zwischen den umliegenden Gebäuden von „Universal Music“ und dem Musiksender „MTV“ ein. Das nhow ist ein direktes Ergebnis von Mediaspree, das Investitionen zur kommerziellen Erschliessung des Spreeufers und darin die Integration von Kunst und Medien als Arbeitsziel hat (bisher O2 Arena, Universal, Toyota-Autohaus und viele mehr).

Neulich ergab es sich, dass ich mir selber einen Eindruck von dieser Location machen konnte:
Von Außen zeigt sich das Hotel kühl und ist ein Klotz in der Landschaft das einem Licht & Sonne raubt. Das Interieur, vor allem die Rezeption und die dahinter liegende Lobby ist dagegen auffällig schrill, poppig, rund/geschwungen und wird von viel Plastik(en) dominiert. Ich kam mir hier drin aber doch recht verloren vor.

Insgesamt versprüht das Innendesign aber doch ein, wie auch immer geartetetes, modernes Lebensgefühl (sic), wenn es nicht sogar eine gewisse Metrosexualität direkt anzusprechen versucht. Ich meine damit jedenfalls, dass gebettet in solch einer rosa Bettwäsche ein „stino“ Macho-Mann erst mal klarkommen muss.


Wie immer, ist es lausig dass selbst bei so einem halsabschneiderisch teuren Schlafplatz für das hippe Wohlfühlgefühl noch nicht mal WLAN all inclusive ist. Aber was schert es einen: Mann/Frau in dem Metier haben eh alle Blaubeer- oder EiFone Teile.

Mit diesen Bau will man eine Melange aus Musikern, welche die es werden wollen und zum Casting antanzen dürfen oder die, die sich an diese Szene gerne ranschmeissen wollen, ansprechen. Ganz sicher wird das Hotel nicht die Leute aus der Clubszene anlocken, da die ja eher Easyjet-Clubber sind und ihr Geld lieber in „für was auch immer“ in den Clubs lassen, als für eine doch nicht stattfindende Übernachtung in einem Hotel à la nhow, wo man/frau ja eh nicht da ist sondern sich den Tag und die Nacht um die Ohren schlägt.

Das Gebäude ist sicher das pinke Bonbon (leider nicht von außen) einer Kette weiterer traurig, vieler Bauten die uns am Spreeufer noch bevorstehen. So ist beispielsweise auf dem Gebiet der Maria am Ostbahnhof schon wieder ein Hotel geplant.

Die Lage ist aber schon gut und man hat eine nette Aussicht. Wir ließen uns aber, ganz der Touri, per Taxi ins Nachtleben chauffieren. Zum Abheben und Warmup, was ginge da besser, als den Raumfahrer anzusteuern.

Wenn nichts mehr geht, dann geht's ins Golden Gate

…aber was macht man, wenn man noch gar nicht abgefeiert aussieht? Man geht trotzdem gut ausgeschlafen zum Frühstücksrave ins Golden Gate und zwar am besten zu HDT! true after hour (HochDieTassen).

Im  Golden Gate werden die Freitagspartys ausschweifend zelebriert, was in dieser Location direkt in die after-hour-Partys wie HDT (jeden 1. und 3. Samstag im Monat) oder in die 5vor12 after hour mündet. Das Golden Gate ist einer der Läden in den man sozusagen von Donnerstagabend bis Montagmorgen feiern kann, z. B. beginnend am kommenden Donnertag mit der inzwischen gut etablierten Gegenkultur mit den DJs:
Alan Sommerville
Gregor Heyden [Pentagonik]
Audio is guilty
Marro

www.myspace.com/klangsucht
www.myspace.com/klangsuchtmusic

Öfters bilden sich kleinere Schlangen vor der Tür, so auch bei meinem letzten Besuch am 1. Samstag im Monat zu HDT. Wonach die Türsteher aussieben, ist nicht durchsichtig oder evtl. je verpeilter die Gäste aussehen desto möglicher der Einlass?

Im GG muss man vor den Toiletten ewig in der Schlange anstehen, so dass man schon auf der Treppe wartet. Allerdings empfinde ich hier das In-Der-Schlange-Warten nicht mehr so aufregend sympathisch wie im Berghain an den Unisex-Toiletten.

Was mir allerdings bei meinem letzten Besuch richtig positiv aufgefallen ist, ist das wirklich freundliche Personal an der Bar. Da habe ich schon mal woanders was ganz anderes erlebt. Ebenso sind die Getränkepreise recht zivil. Dennoch schien mir das Publikum merkwürdig gelangweilt gewesen zu sein oder nicht ganz so entspannt, wie ich es in in der Panoramabar gewohnt bin. Mit Sicherheit war ich ein wenig angespannt, weil es im Golden Gate auf der Tanzfläche zu eng und deswegen kein „Wohlfühlabstand“ möglich war und man sich deswegen unfreiwillig zu sehr auf die Pelle gerückt ist.

Wenn man Bock auf eine abgefuckte Location hat und auf Leute, die völlig durch sind und dennoch irgendwo sympathisch sind, ist diese Location der richtige Ort zum Abfeiern und eine wirklich interresannte Alternative zu den cleanen und hippen Clubs. In sporadischen Abständen werde ich sicherlich hin und wieder mal ins GG eintauchen.

YouTube-Video von „deomann“….

Endlich wieder da, die "offizielle" afterhour im Golden Gate

Nach längerer Zeit ist es endlich wieder soweit – Zeit für HDT/HochDieTassen & 5 vor 12 After Hour. Dies ist eine Vormittagsveranstaltung im Golden Gate Berlin und für mich die einzig gute Wahl am Samstagvormittag nach einer Freitagnacht weiter zu feiern. Am kommenden Samstag ab 10 Uhr legen auf: Didier de la Boutique (Tonkind, 5 vor 12), Egoshooter (HDT!), Chris Heller (HDT!) und Dr. Krüger (Hippiestress), obwohl das für mich nicht von Bedeutung ist, denn was für mich den Laden ausmacht,  ist vorrangig die Leute, die Atmosphäre und weniger die Musik.

Die Location befindet sich in Nähe des U-Bahnausganges der U8, in der Dirksenstraße 77. Das GG ist meistens zu den HDT und 5 vor 12 Uhr Partyreihen sehr voll, fast zu eng zum Tanzen aber dafür ist die Stimmung sehr gut. Der Laden an sich ist ziemlich abgefuckt, wirkt wie eine Mischung aus Kellerloch und Wohnzimmer. Zu sehen auf Youtube: http://www.youtube.com/watch?v=9XB9ZaSpkJo

Trotz des sehr internationalen Publikums, hat man kaum den Eindruck einen Touri-Laden aufgesucht zu haben. Das Publikum besteht aus sehr schrillen, abgeklärten und toleranten Leuten. Jetzt fragt man sich natürlich wie die Freitagnacht rumkriegen bis es endlich wieder Samstagvormittag ist und es auf ins GG geht.