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Bei der Hitze… open air party oder club?

Die Tanzfläche vom Berghain war gegen halb acht gut gefüllt und das auch noch später um 11 Uhr am Sonntagmorgen. Aber von Len Faki keine Spur. Als mir auch die 3. Person nicht sagen konnte, ob Len Faki schon aufgelegt hatte, gab ich es auf weiter zu fragen. Nun war es so wie ich es auch schon mal vor einiger Zeit im Berghain in Erinnerung hatte: Die Musik plätschert vor sich hin, die Leute tanzten z. T. sehr gelangweilt. Die Leute gefielen mir irgendwie auch nicht. Nicht, dass man den Leuten das Nicht-aus-Berlin-Kommen hätte ansehen können, aber so eine gewisse Berliner Lässigkeit fehlte mir und die „Atmo“ war auch nicht gerade euphorisch.

Klar, bei dem Wetter trieben sich viele bei den Open-air-partys rum, z. B. fand an der Michaelkirchbrücke um 12 Uhr ein Umsonst & Draußen -event „Licht und Liebe“ statt und es lief ja schon seit Samstagnacht am Markgrafendamm Nähe Ostkreuz eine Veranstaltung und das auch alles mit zum Teil sehr guten DJs. Dann gab es noch vom „Salon – zur wilden Renate“ eine Veranstaltung, wo der Veranstaltungsort erst morgens bekannt gegeben wurde.

Mir ist es zu unangehem in der Mittagshitze ohne Garantie auf Schatten zu tanzen. Aber wie man sah, haben auch andere diese Vorliebe bei hoch sommerlichen Temperaturen lieber im Club zu tanzen als draußen.

Len Faki im Berghain

Len Faki steht für die kommende „Klubnacht“ am Samstag des Berghains auf dem line-up. Hinter den turntables wird er vermutlich nicht vor Sonntagvormittag stehen. Das klingt sehr vielversprechend und könnte eine gelungene Party werden. Der Wahlberliner, als Resident-Dj des Berghains bekannt, war stets ein Garant für volle Tanzflächen und jubelndes Publikum. Sein Stil ist einfach unverwechselbar, und wie sehr schön auf myspace beschrieben:

“His communicative DJ style makes him a true gentleman behind the turntables, an artist whose sets are passionate, powerful and never committed to one sub genre or style. His fingertips are like sensors on the Richter scale, and anticipating and triggering eruptions on the floor.“

Für das Berghain Label Ostgut Ton produzierte er 2007 u. a. „Mekong Delta“:

Bedways, Berlin Calling, Silvester Countdown…

Mir ist noch ein Film eingefallen, der viel eher die Berliner Szene bzw. einen Teil der Berliner Clubszene widerspiegelt als „Bedways“. In einigen Kritiken über „Bedways“ wurde er u. a. als Film, der im Berliner Underground spielt und ein Berlin-Gefühl vermittelt, vorgestellt. Wenn es aber darum geht, wirklich filmisch in die Berliner Szene einzutauchen, ist „Berlin Calling“ (2008),  sehr zu empfehlen. Er zeigt einen bestimmten Teil der Clubszene in Berlin, wobei bekannte Clubs wie die „Maria“und die „Bar25“ als Drehorte zu sehen sind. Nicht jeder endet irgendwann in der Nervenklinik. Dennoch sind mir einige bekannt, die eine Psychose durchgemacht haben, Suizid begangen haben oder speed-abhängig geworden sind.

Der Soundtrack und einige Tracks mögen vielen Clubgänger schon ein wenig zu schnulzig und zu kitschig angehaucht sein. Das  hängt wieder davon ab, welchem Teil der Clubszene man sich zugehörig fühlt. Ein anderer noch sehr zu empfehlender Film, wenn es um das Beschreiben der Generation Mitte der 90er  in Berlin geht, ist ein älterer Film von Oskar Roehler: „Silvester Countdown“ (1997) .