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Mobile Coffeebar auf dem Antonplatz

Neulich war ich in Weissensee unterwegs und auf dem Antonplatz war gerade Wochenmarkt. Von weitem sah ich eine schwarze Fahne mit weißem Schriftzug „Kaffee“ im Wind hin- und herflattern. Das fand ich sehr ansprechend und lief zu der mobilen Coffeebar Hipp & Stew, zumal die Coffeshop-Dichte in Weissensee sehr gering ist, so dass es nicht wie üblich in Szenebezirken alle zwanzig Meter ein Café gibt.

Die mobile Coffeebar hat auf jeden Fall Charme: mit Kaffeesäcken dekoriert und es gibt vor dem Stand Tische und Stühle zum Verweilen. Was mich verblüffte war, dass der Verkäufer mit dem Preis ins Schleudern kam und er sagte, das läge daran, dass in Prenzlauer Berg der Chai-Latte fünfzig Cent mehr kosten würde als hier auf dem Antonplatz. Es gibt ihn also, den Kiezaufschlag für Szenebezirke. Sicherlich, der Markt ist viel überschaubarer als z. B. am Helmholtzplatz und ist auch nicht vergleichbar mit einem Ökomarkt wie z. B. dem Ökomarkt Samariterstraße – und vom Klientel her auch (noch) ganz anders.

Es ist nur noch eine Frage der  Zeit, wann in Weissensee auch die Mieten mit Prenzlauer Berg und Friedrichshain vergleichbar sind und dann zahlt man hier auch einen Szenekiez-Aufschlag für sämtliche Konsumgüter und Dienstleistungen.

Schon 2008 hieß es in der „Berliner Morgenpost“: Weißensee ist auf dem Weg zum Szenekiez

Überseebar am Strandbad Weissensee

Die Überseebar am Strandbad Weissensee ist eines der ganz wenigen Ausgehlokale im Stadtbezirk Weißensee, die zu besuchen mich reizten – jedenfalls bis vor kurzem.

So musste ich letztens feststellen, dass abends am Wochenende bei schönem Wetter in der Überseebar kein Kaffee-Getränk mehr zubereitet wird. Als Nichtfan von alkoholischen Getränken kann ich aber  immerhin den „Lady Killer“ empfehlen, der ebenfalls das Sprachzentrum aktiviert.

Ich war eigentlich der Ansicht, dass sich in Weißensee „etwas tut“, dass Weißensee auf dem Vormarsch ist. In den letzten Jahren beobachte ich, dass es hier viel bunter geworden ist, hier auch viel jüngere Leute unterwegs sind, es wuselig am Antonplatz zugeht und Leute hierher ziehen, so dass nach einhelliger Meinung Weißensee der nächste Szenebezirk sein wird. Doch davon ist der Stadtteil noch weit entfernt, denn gegen 20 Uhr scheinen hier nach wie vor die Bürgersteige hochgeklappt zu werden und es war ziemlich leer  in der Überseebar.  O. K. es gibt noch den Mirbachplatz, wo sich in den letzten Jahren einige Restaurants angesiedelt haben, aber ob da nun abends mehr los ist?

Dabei ist die Gegend um die Überseebar herum an sich sehr attraktiv: See, Fontäne, Bäume, Strand, Sand…

Von vor einem Jahr und länger,  habe ich diese Strandbar tagsüber bei gutem Wetter am Wochenende noch als sehr schön in Erinnerung, und ich war erstaunt, dass man in Weißensee so nett sitzen kann.

Als es dann dunkel wurde, flitzen die Ratten am Strand entlang….

Meiner Freundin fiel spontan dazu eine Passage aus dem Brandenburg-Lied von Rainald Grebe ein:

„Wenn man Bisamratten im Freibad sieht, ist man im Naturschutzgebiet. Mark Brandenburg.“